Historie

Seit 1974 treiben die Bärenfanger, oder wie sie früher hießen, “die Kollergänger” in Unterkochen ihr fastnachtliches “Unwesen”. Enstanden ist der Verein aus der obenbeschriebenen jahrzehntealten Tradition, am Fastnachts – Dienstag in Unterkochen einen Umzug abzuhalten. Erzählungen und Berichte gehen hier bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Nachdem sich dann 1974 der erste eingetragene Verein zusammengefunden hatte ging alles Schlag auf Schlag. Die ersten Prunksitzungen wurden noch im Gasthaus Stern abgehalten, für die Umzüge reichten die Strassen von Unterkochen von Anfang an gerade so aus. Ab 1977 konnten dann die Prunksitzungen in die Sporthalle Unterkochen verlegt werden, da die Nachfrage nach Karten so enorm waren. Die einzelnen Gruppen der Zunft entwickelten sich mit dem Wachstum des Vereins. Von Anfang an waren die 3 Garden und der Elferrat aktiv. In den Jahren 76 und 77 kamen dann der Fanfarenzug und die Maskengruppe Bärenfanger dazu. In den folgenden Jahren bildeten sich die Kanoniere und die Marketenderinnen, die Teddy – Rollers, die Vorstadt – Spatzen, die Showtanz – Gruppe und die Los Fanfarillos, die eine Zeitlang auf der Bühne standen. Es folgten die Brommbären, das Männerballett, die Teddy – Kids, und dann 1998, als zweite Maskengruppe, die Pulverteufel, ebenso ein Tanzmariechen, ein Tanzpaar und als weitere Tanzgruppe die Mystik – Kids. Mittlerweile hat sich die älteste Showtanzgruppe, die sich die letzten Jahre durch ihren Paartanz hervorhob, aufgelöst. An ihre Stelle trat 2007- 2010 die Showtanzgruppe der neuen Generation mit dem Namen “8 – Steps”. Es folgte 2011 zum ersten Mal die Gruppe “BB Xplosion”, die sich mittlerweile “B-Xplosion” nennen, und sich aus den Mädchen der Blauen Garde und den Cheerleaders des VFR Aalen zusammsetzt und “´8-Steps” ablöste. Auch wurden 2002 die “Bärendreckler” gegründet die einige Jahre mit “Oldies”und “aktuellen Hits” musikalisch verpackt, so manches zur Sprache brachten. Unter dem Namen “Ratsch und Tratsch” schlüpften Renate Lautscham, Claudia Willier, Gisela Weiland und Irma Schäfauer in die Rollen von “Tratschweibern” um den neuesten Klatsch vom Dorf unters Volk zu bringen. Abgerundet wurde das Programm auf der Bühne durch Büttenredner, wobei hier unvergesslich unser Karl Korb, der jahrelang als “Karlena von Unterkocha” und später als “Karle von d´r Lederhos” für viele Besucher noch ein Begriff ist. Mittlerweile wurde er von Franz Traub abgelöst, der immer wieder in verschiedene Rollen schlüpfte. So trat er schon als Schneider Böck, Witwee Bolte, Ritter von der Kocherburg, Arzt und Dorfpolizist vor das Publikum und wurde damit ein fester Bestandteil unserer Prunksitzung. Neu hinzu kam die 2015 neu gegründete “Dergelesgruppe”, in der sich die jüngsten Narren mit ihren Eltern treffen können. Mittlerweile ist es zur Tradition geworden, dass nicht nur in der Fastnachtszeit heftiges Treiben im Verein herrscht, auch gibt es in der übrigen Jahreszeit Freizeitprogramm und regelmäßige Treffen der einzelnen Gruppen und Aktivitäten im Gesamtverein. So ist beim Fanfarenzug ein Proben – Wochenende fester Bestandteil des Jahres, sowie Auftritte bei verschiedenen Gelegenheiten wie Geburtstagen, Hochzeiten, Fanfarenzugtreffen oder Feste anderer Vereine. Gemeinsame Maiwanderungen, Rad- und Motorradtouren, sowie Skiausfahrten, Ferienspass für Kinder, Grillfeste und viele andere interessante Veranstaltungen prägen unser Vereinsleben und bietet somit für jeden Interessierten etwas.

Geschichte zur Unterkochener Fastnacht


Dass in Unterkochen schon lange Fastnacht gefeiert wird, ist den meisten Unterkochener selbst nicht mehr bekannt. In den 20er und 30er Jahren, vor dem dritten Reich, gab es hier in Unterkochen einige Männer, die sich sehr der Fastnacht verschrieben hatten. Zum einen war da der Eugen Müller. Er soll beim alten Notariat, das der Ortskernsanierung zum Opfer fiel, gewohnt haben. Er ging am Fastnachtsdienstag mit einer Trompete auf die Strasse und versuchte, mit den Kindern aus Unterkochen, einen Umzug zu veranstalten. Zum anderen sind da Georg Hammer sen, der Hammer-Schneider, sein Sohn Georg jun., der nur der Hammer-Schorsch genannt wurde und Otto Schwarz zu nennen. Die drei beteiligten sich bei den Umzügen vom Narren – Müller. Der Hammer – Schorsch verkleidete sich damals öfters als Affe und kletterte auf die Wirtshausschilder vom Gasthaus Hirsch oder Adler. Bei den Umzügen mit den Kindern wurden dann die alten Narrensprüche, die wir heute noch kennen und bei unserem Kinder – Hemmadlodderumzug schreien, verwendet. Mit “Hoareg, hoareg, hoareg isch die Katz” und “Borschteg, borschteg, borschteg isch die Sau” zogen damals die Kinder durchs Dorf. Für die Kinder in der neueren Zeit ist eine der schönsten Fastnachtserinnerungen die, wenn am Fastnachtsdienstag die Narren in den 60-er Jahren in die Schule kamen und den Unterricht damit beendeten. Die Kinder waren schon verkleidet und es gab dann ein riesen Spektakel. Auch heute noch lockt unser Narrenmüller Denis „Bodo“ Bach die Kinder von Unterkochen auf die Straße. Mit “horig, horig horig ist die Katz”, ziehen sie dann gemeinsam zu den umliegenden Geschäften um die ein oder andere Leckerei zu ergattern. Wir hoffen, dass dieser schöne Brauch noch lange erhalten bleibt. So mancher Narr hat sprichwörtlich die “Fastnacht ” im Blut. So sind heute noch entfernte Verwandte vom Hammer – Schneider sen. in den Reihen der Narrenzunft zu finden. Wer es wissen möchte kann unter anderem im Fanfarenzug nachfragen!