Rathaussturm Unterkochen 2018

Nach dem Hemedlodderumzug galt es nun das Rathaus in Unterkochen zu stürmen.  Doch so einfach gaben sich die Rathauschefin „d´Matziks Heidi“  und Bezirksamtsleiter „Härtsfeld Hubbe“ nicht geschlagen. Während des taktisch gut vorbereiteten Angriffs der NZU –  Kanoniere ,  in Kooperation mit den Schützen der AFZ, wurde das Rathaus mit Luftballons und Bonbonsalven verteidigt. Am Ende nützte die Gegenwehr nichts, denn nach wenigen Minuten wurden die beiden bereits dem Chefankläger und Zunftmeister Bastian Schenk vorgeführt.  Danach zeigte Sitzungspräsident Hartmut Heldenmaier in seiner Funktion als  Richter „Hartmut der Schreckliche“ sämtliche Missetaten auf, die übers Jahr im Rathaus verbrochen worden waren.  Wia em Film ond täglich griaßt des Murmeltier Standat mir – wia halt jedes Johr – heit ond hier Om zu wiederhola was jeden Gombadonnerschtag passiert On letschtlich trotzdem nia zom Erfolge hod g‘fiehrt Mit letschtem Eisatz wirds Rothaus von ons g’stürmt Ond drauf g’achtet, dass niemand türmt Denn dia Obre send mit elle Wasser g’wascha Sia hen scho oft versucht henda oder onda des Rothaus zu verlasse Do hocket se z’ganze Johr em Rothaus rom Ond machat sich koin Buckel krom Sia sitzad en ihre Büros dren, träg ond ziemlich abgeschlafft Aktiv werrat se nur wenn ihr Maga schafft Do kommt d’r Befehl vom Maga zom Hirnle nauf I han Honger ond Durscht, brauch Essa ond D’renga – stand endlich auf Ond no soddat ihr seha, wia a Blitz vom Hemmel Send se draussa ond nemme im Biro drenna. Genau so schnell wird’s Büro verlassa Wenn’s Narraheer drausa stod, om se zu fassa Es hot nix g’nitzt mir hen se packt Do standat se ond werrat angeklagt. Eigentlich, des fend i so traurig ond schad Send se nett ond sympatisch aber halt nur privat Ma ka saga Heidi ond Hubbe absolut topp Als Gemeindeobere aber a totaler Flopp Dia zwoi, was sollat mir denn mit dene macha Jeden Dag kontroliera ond bewacha ? Aber wenn‘s wie bisher so weiterlauft Semmer elle b’schissa, verratzt ond verkauft   Fanga mer a mit dem Raum wo bisher d’r Notar isch g’sessa Sennar do scho mol irgendwann drenna g’wesa ? A super Zemmer, des kann i eich saga Do kennt ma gut sei Zelt aufschlaga Es fehlt doch Wohnraum an alle Ecka on Enda Des kennt ma fiar an arma Kochener Schlucker verwenda Auf d’r gleicha Etasch, was duad ma mehr braucha Gibt’s a Waschbegga, a Klo, a Kich, des brauchsch net mol kaufa Ond wenn die oder der mol a Fescht will feira Gibt’s an tolla Sitzongssaal fir viele Leit zom verweila Dia sitzat eh blos eimol em Schaltjohr drenna Ond dean om Pippifax ond Pinatz renga Wenn mir Narra nochher net dädad dean Saal oba stürma Würd sich d’r Staub dren meterhoch türma A paar Euro kenndad se als Miete au no verlange So tät a bissle Geld end G’meindekass g‘langa A bissle Geld für d‘Vermietung g‘nomma, Des tät au ons Birger zugute komma Aber niemand von dene scheint des zu intressiera Sia kenndat ja ihr Leba wiad Paschas gegaüber ons nemme kaschiera Für ihr Nixtun ond Desintresse, des die dean zeigen Werred se die nächschde Tag em Kerker bleiben   Seit diesem Johr, hen ihr des g’wisst D’Kochermer Gmoind d’r Schütza besitzt I han dean Verdacht, die hen des kauft, om’s nieder zu macha Dia planat hender onsrem Ricka ganz schlemme Sache Seit Johr ond Tag geistert es durch unsern Ort Die geila Kreuzung noch Ebnat nauf kommt fort An riesa Kreisel wellat se do errichta Dozu misset se d’r Schütza nadirlich vernichta Mir Narra hauset seit ewiger Zeit em Bauhofkeller D’r Schüza isch trockener ond viel viel heller Deshalb fordrat mir heit ganz offa ond frei En d’r Schütza kommt nur d‘Narrazunft nei. Mir gebat eich d’Gelegaheit driber nochzudenka Ond werrat eich a paar Tage Kerker schenka.   Ihr send om d’Weihnachtszeit schomal nachts vorram Rothaus g‘wesa Ond hen versucht a Strossaschild oder a Hausnommer abzulesa Wenns donkel isch ond ihr kommt vom Norma raus Desch isch wie wenn oiner mach d’r Lichtschalter aus Ihr hen d’r helle Lada grad fröhlich verlassa Ond send von oiner auf dia andre Sekund en Kochas donkle Gassa Vor 40 Johr gab’s en Ola d’r Disco Pup Do wars furchtbar duschder, d’r Punk ging do ab. Aber des funzlige Licht en deam Disco-Schubba War a Lichtermeer gegaiber d’r Beleichtong von Kocha Stand mol hier na wenn’s donkel wird Koi Mensch freiwillig dean Platz betritt Do kriagscht Angscht, es rutscht dei Herz end Hos Panik ond Beklemmung läst die nemme los Nemm als Beispiel Ola ond au Oberkocha Do wird dei Körper von Lichtstrahla getroffa Ihr kennt wenigschtens a schena Weihnachtsbeleichdong aufhenga Um a bissle Licht ens dongle Underkocha zu brenga Bis Aschermittwoch henner Zeit doriber nochzudenga Em Kerker, wo ihr die nächschde Zeit dean verbrenga   No oi Thema belaschdad ons sehr Ond des, glaubats mir, wiegt ganz, ganz schwer Jeder von ons Narra, des sag i jetzt gern Woiß d’r Narraruf andrer Zünfte aus nah ond aus fern Jetzt wurd mir gesagt, dr‘Heidi duads viele Probleme bereida Zu richdiga Zeit die richtige Narrarufe zu schreia Es wurd mir berichded, sie kennt au nur zwoi D’r erschte isch Bärafanger, Bärafanger, hoi, hoi hoi. D’r zwoite, des kennt se vom Fernseha her Hellau ond Allaf, des isch au net schwer Des war’s dann, des kennat mir Narra gar net fassa Frog se nochem andra Narraruf, do muaß se passa Zu onserm Omzug kommat doch so viele Leit Ond dia erwardad au, dass man sich freit Dia wellat hera, ganz ohne Frage Ihren Narraruf, an diesem Tage Beim Zunftmoischderempfang duad d’Heidi Kocha vertreda Aber sie isch verwirrt ond guggt ganz betreda Sia schdodd do, sia gribelt ond sia iberlegt auf a Eingebung wie der nächschte Narraruf geht So geht’s net, do muaß ds’Köpfle brenna D’s kloine Narra-Latinum, des muas ma kenna Als erschtes duasch Hellau on Allaf vergessa Es isch no koiner von Köln oder Mainz hiar g’wesa Onser Rudi Jährling, isch der heit do Für ihn gibt’s emmer a lautes Narri – Narro Ond au fiar d’AFZ, dia ons begleidad ganz fescht ond trei Do schreit ma ganz donnernd Meck Meck – Ahoi Merks Dir, dia 3 Narrarufe, dia muasch wissa Selbscht wenn nachts ausem Schlof wirsch grissa Eigentlich kasch für dei schlechts Gedächtnis ja nix dr’fir Doch mir kennat koi Gnade, des sagat mir hier D’r Kerker er lächelt eich boide zu Ihr geht do rei und mir hen onser Ruh Des send dia schwere Missetata Ond mir send g’schpannt was ihr drauf deand saga Schweren Herzens geb i s’Mikro jetzt frei Für die boide Herrschafta vom Rothausverei.   Urteil über die hier Angeklagten: Die hier zur Verteidigung vorgebrachten Einreden haben dem Gericht gezeigt, daß die Angeklagten weder die Schwere ihrer Verfehlungen erkannt haben und das sie auch keine Reue zeigen. Deshalb wird mit aller Schärfe der zur Verfügung stehenden Rechte hier nun das Urteil gesprochen: Alle Angeklagten werden mit sofortiger Wirkung ihrer Ämter enthoben. Sämtliche Regierungsgeschäfte werden ab sofort den Präsidenten und Zunftmeistern der jeweiligen Zünfte übertragen und werden von denselben bis zum Aschermittwoch durchgeführt. Bei dem ersten Angeklagten, dem Turbo Thilo, seines Zeichens OB von Ola wurde das Urteil bereits bei seiner Hauptverhandlung vor dem Rathaus in Aalen gesprochen Die Angeklagten, d’Matziks Heidi und der Härtsfeld Hubbe werden zu folgender Strafe verdonnert: Dia Baustell Hungerbühl, des sag I ganz kurz ond trogga Entwickelt sich zom „Stuttgart 21“ von Onderkocha Bauzeit 10 Johr oder mehr, mit deam muasch rechna Iber d’Parkplätz vor dr Schporthall brauch mr nemme sprecha Dia gibt’s net so schnell ond des hoißt für ons arme Narra, kasch nemma parka muasch dei Sach per Hand end Hall neikarra Aber – dia Lösung, dia hemmer parat Hier stott‘er – dr Härtsfeld Hubbe, a Kerl wia a Donnerschlag Nächschdes Johr zur Prunksitzungszeit Wird ihm von ons a Trolli ond an Hubwaga iberreicht Als Buße wird‘dr Frohndienschd fir ons macha Ond ell onsre Requisida end Hall neischaffa Dabei wird’dr lächla ond jede halbe Stond erfolgt sei Schrei Bärafanger, Bärafanger hoi, hoi, hoi. D‘ Heidi, sie isch a Frau, da send mir kulant Do hemmar was andres als Buße geplant I han hier a Lischte en meiner Hand Mit 300 Narrarufe aussem ganza Land „Narrenruf der Narrenzünfte – Lexikon“ nennt sich dieses Werk Guat zu lesa ond au d‘ Gehirnleistung wird enorm gestärkt Dia lernt se auswendig vom Afang bis zom Schluß In dene 5 Tag, wo se em Kerker sitza muß Do muaß se Hirna, wie der Schwabe sagt Ond am Aschermittwoch wird se von ons abgefragt So isch des Urteil heit ond hier gesprocha Vom Hartmut, dem Schrecklichen, oberster Richter en Onderkocha. Danach zog die bunte Narrenschar ins Rathaus ein und feierte den Sieg bei einem gemütlichen Umtrunk und stimmungsvollen  Akkordeonklängen. “ order_by=“sortorder“ order_direction=“ASC“ returns=“included“ maximum_entity_count=“500″]